Passione Engadina 2022 feiert Bugatti Automobiles
Molsheim
Eines der exklusivsten Automobilevents der Welt, die Passione Engadina in St. Moritz, feierte dieses Jahr Bugatti. Ein „Pavillon Bugatti“ versammelte 13 seltene und besondere Ikonen im Herzen von St. Moritz, während eine Sammlung von Bugatti-Fahrzeugen an der Julius-Bär-Rallye über Bergstraßen und Alpenpässe teilnahm.
Die Passione Engadina, die bereits zum elften Mal stattfand, ist ein Treffen seltener Oldtimer, die bis 1992 gebaut wurden. Sie stellte dieses Jahr Bugatti in den Mittelpunkt und berief sich dabei auf die Wurzeln von Ettore Bugatti, der aus einer Mailänder Künstlerfamilie stammte. Nach einigen Lehr- und Berufsjahren gründete er mit nur 28 Jahren sein eigenes Unternehmen im elsässischen Molsheim. Seine künstlerische Erziehung und sein natürliches Ingenieurstalent führten dazu, dass Ettore Bugatti einige der schönsten und innovativsten Autos aller Zeiten baute. Seine Visionen inspirieren Bugatti bis heute. Wie er einmal sagte: „Wenn es vergleichbar ist, ist es nicht mehr Bugatti.“
Die Geschichte von Ettore Bugattis Reise und der Entwicklung der Marke wurde in einer Sonderausstellung vor dem Kulm Hotel in St. Moritz erzählt. Der „Pavillon Bugatti“ zeigte 13 Fahrzeuge, vom Type 1 Prinetti Stucchi – ein motorisiertes Dreirad – bis hin zu dem rennstreckenfokussierten Hypersportwagen Bolide¹, der 2024 an Kunden ausgeliefert werden soll.
Der „Pavillon Bugatti“ wurde von Bugatti-Kunden gespendet und war bis zum 28. August zu besichtigen. Allein in der ersten Woche zog er über 20.000 Besucher an. Sie konnten folgende Automobile von Bugatti bewundern:
Type 1 Prinetti Stucchi
Das Type 1-Dreirad gilt als das erste Projekt von Ettore Bugatti überhaupt. Er entwickelte es im Alter von 17 Jahren während seiner Anstellung bei Prinetti Stucchi. Das Dreirad besitzt zwei De Dion-Mono-Zylinder-Motoren auf einem Rochet-Schneider-Chassis.
Bugatti Type 13 Roadster
Das erste revolutionäre Projekt von Ettore und das erste Automobil unter dem Markennamen. Sein Vierzylindermotor besitzt acht Ventile und sorgt für ein leistungsstarkes Auto. Der leichte Type 13 Roadster setzte sich in den folgenden Jahren im Motorsport gegen weitaus größere und stärkere Konkurrenten durch.
Bugatti Type 35 B
Der Type 35 gilt als einer der erfolgreichsten Rennwagen aller Zeiten, der in seiner Karriere über 2.000 Siege errungen hat. Bei dem ausgestellten Fahrzeug handelt es sich um einen Type 35 B, der von Louis Chiron gefahren wurde, einem Fahrer, der auch dem 2016 vorgestellten Bugatti-Modell seinen Namen gab.
Bugatti Type 57 SC Atalante
Der Type 57 SC Atalante gilt als einer der wertvollsten und ikonischsten Bugattis aller Zeiten. Er verbindet ein elegantes Design mit einem leistungsstarken Kompressormotor und einem sportlich abgestimmten und tiefliegenden Fahrgestell. Nur wenige zeitgenössische Fahrzeuge können mit dieser Kombination aus Luxus, Leistung und Eleganz mithalten.
Bugatti Type 55 Figoni
Der Type 55 wurde zwar auf der Grundlage von Motorsporttechnologie entwickelt und gebaut, besitzt aber einen straßentauglichen Charakter. Der Motor und das Fahrgestell sind eine Weiterentwicklung des Type 51 Grand Prix, der speziell für den Rennsport entwickelt wurde, unter anderem für das Rennen in Le Mans. Das Fahrzeug dieser Ausstellung ist der einzige verbliebene Type 55 mit einer Karosserie von Figoni.
Bugatti Type 59 Sport
Der Type 59 war Teil von Ettore Bugattis unermüdlichem Streben nach mehr Leistung. Das Fahrzeug gewann eine Reihe von bedeutenden Rennen. Dieser Type 59 Sports ist der einzige Grand-Prix-Rennwagen, der im Werk zu einem Sportwagen umgebaut wurde. Zudem befindet sich der Type 59 heute in nahezu unrestauriertem Originalzustand und wird damit zu einem perfekten Zeugnis der Zeit, in der er seine Blütezeit erlebte.
Bugatti Type 101 Antem
Der Type 101 war eines der wenigen Fahrzeuge, die nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurden, wobei jedes der sieben produzierten Exemplare eine andere Karosserie bekam. Der Type 101 Antem ist eines der auffälligsten der sieben Exemplare mit einem weniger konservativen Design, das sich durch eine futuristische, stromlinienförmige Coupé-Karosserie auszeichnet.
Bugatti EB110 Super Sport
Mit der Wiedergeburt der Marke Bugatti im Jahr 1991 wurde zur Feier des 110. Geburtstags von Ettore Bugatti ein neues Modell vorgestellt: der EB110. Er revolutionierte die Welt der Supersportwagen mit völlig neuen Leistungswerten. Bei dem in St. Moritz ausgestellten Fahrzeug handelt es sich um den letzten EB110, der offiziell vor dem Ende seiner Produktionszeit ausgeliefert wurde, ein EB110 Super Sport in Gelb.
Bugatti Veyron 16.4 Super Sport
Der Veyron 16.4 Super Sport definierte bei seiner Einführung einmal mehr die Grenzen der Leistungsfähigkeit neu. Mit 1.200 PS, einem maximalen Drehmoment von 1.500 Nm, einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 2,5 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 415 km/h war der Veyron 16.4 Super Sport ein Wunderwerk der Hypersportwagen-Technik.
Bugatti Chiron Super Sport 300+²
Anlässlich einer sensationellen Rekordfahrt, bei der zum ersten Mal in einem Serienfahrzeug die magische Grenze von 300 Meilen pro Stunde (482,80 km/h) überschritten wurde, präsentierte Bugatti die limitierte Auflage des Chiron Super Sport 300+. Nur 30 Exemplare wurden produziert, jedes einzelne optisch und technisch inspiriert von dem Rekordfahrzeug.
Bugatti Divo³
Der Divo ist der erste von Bugatti entwickelte Coachbuild-Hypersportwagen des 21. Jahrhunderts. Der in limitierter Auflage hergestellte Hypersportwagen wird vom 8,0-Liter-W16 mit Vierfach-Turboaufladung angetrieben. Der Divo verfügt über ein völlig neues Fahrverhalten und Außendesign, das dennoch von der langen Tradition des Bugatti-Karosseriebaus inspiriert ist.
Bugatti La Voiture Noire⁴
La Voiture Noire ist ein Exponat automobile Haute Couture, inspiriert von einem der geheimnisvollsten Bugattis aller Zeiten. Nur vier Modelle des Bugatti Type 57 SC Atlantic wurden jemals gebaut. Noch heute werden sie als die schönsten und ikonischsten Bugatti Automobile aller Zeiten verehrt. Doch der vierte, ganz in Schwarz gehaltene Atlantic ist seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen - La Voiture Noire. Diese moderne Inkarnation bringt die Geschwindigkeit, die Technologie, den Luxus und die Ästhetik einer Ikone in eine neue Ära.
Bugatti Bolide
Der Bolide – für die Rennstrecke entwickelt – ist das ultimative Ergebnis der Suche nach dem reinsten Fahrerlebnis mit dem revolutionären W16-Motor von Bugatti. Befreit von den Fesseln des Komforts und dem Luxus der Straße ist der Bolide leicht und auf maximalen Abtrieb ausgelegt.
Am Samstag, 27. August, trafen sich über 130 italienische Oldtimer und Bugatti-Ikonen auf dem Parkplatz der Signalbahn in St. Moritz zum Start der Julius-Bär-Rallye der Passione Engadina. Die Route führte über kurvenreiche Strecken durch die Schweiz und Italien, über Bergstraßen von außergewöhnlicher Schönheit und über die Alpenpässe Bernina, Umbrail und Fuorn.
Unter den Teilnehmern befanden sich auch einige frühe Bugatti Grand-Prix-Fahrzeuge, darunter der Type 35, der Type 51 und der Type 59. Diese technischen Wunderwerke beherrschten einst die Rennstrecken der Welt. Heute werden sie von ihren Besitzern auf der Straße gefahren und sind die Verkörperung des technischen Genies von Ettore Bugatti.
Ein Sammler brachte auch ein ganz besonderes Exemplar des Bugatti EB110 Super Sport mit, der von 1995 bis 2013 den Geschwindigkeitsrekord auf dem Eis hielt. Der allradgetriebene Super Sport erreichte auf einem zugefrorenen See in Finnland mit konventionellen Straßenreifen einen von der FIA anerkannten Geschwindigkeitsrekord von 296,3 km/h.
Am frühen Sonntagmorgen, 28. August, traf Bugatti Pilote Officiel Andy Wallace im nahe gelegenen Flughafen Samedan ein. Auf der spektakulären Start- und Landebahn in 1.707 Meter Höhe über dem Meeresspiegel präsentierte er den Chiron Super Sport⁵ in Begleitung von drei Kundenfahrzeugen dynamisch. Es war der perfekte Ort, um die volle Kraft des 1.600 PS starken W16 8,0-Liter-Motors mit vier Turboladern des Chiron Super Sport zu entfesseln.
Die Teilnehmer der Passione Engadina trafen später am Flughafen zum ersten Zeitfahren ein, bei dem die Präzision und die Zeitnahme der Fahrer gefordert waren. Ein zweites Zeitfahren fand zum ersten Mal im Stadtzentrum von St. Moritz, in Dal Bagn, statt, bevor die Fahrzeuge das Publikum mit einer Ausstellung im Kulm Country Club begeisterten und von einer Fachjury prämiert wurden.
Weitere Informationen zur Passione Engadina finden sich unter www.passione-engadina.ch