Erster Bugatti Centodieci an Kunden ausgeliefert
Molsheim
Der Bugatti Centodieci ist eine Hommage an den ultimativen Supersportwagen der neunziger Jahre – den Bugatti EB110. Nun geht das erste Fahrzeug an den Kunden.
50.000 Kilometer Extremtests auf der Straße und der Rennstrecke, dazu aerodynamische Feinabstimmungen im Windkanal. Bei Tests im Bereich von minus 20 Grad Celsius bis zur heißen Sonne Arizonas mit 45 Grad Celsius musste der Bugatti Centodieci¹ beweisen, dass er den hohen Qualitätsanforderungen von Bugatti genügt. Jetzt wird das erste von nur zehn Exemplaren der exklusiven Kleinserie an einen Kunden ausgeliefert.
Bugatti ließ sich beim in Molsheim handgefertigten Centodieci vom Design des legendären EB110 inspirieren – dem Supersportwagen, der 1991 zum 110. Geburtstag von Ettore Bugatti vorgestellt wurde. Die Neuinterpretation des Supersportwagens der 1990er-Jahre gilt als ganz besonderes Automobil – es vereint die Designelemente und die dynamische Leistung des EB110 und transportiert sie ins 21. Jahrhundert. Sowohl Exterieur als auch Interieur sind zeitgemäße Interpretationen der ursprünglichen Designphilosophie des EB110; sie verschmelzen dank neuster Technologien und moderner Handwerkskunst zu einer einzigartigen Skulptur des Hypersportwagens
„Wir sind stolz darauf, nun den ersten Centodieci an einen Kunden ausliefern zu können. Unsere jüngste Sonderserie knüpft an die über 110-jährige Erfolgsgeschichte von Bugatti an, die sich durch außergewöhnliches Design und enorme Leistung auszeichnet. Gleichzeitig lässt der Centodieci die Erinnerung an die jüngere Geschichte der Marke wieder aufleben“, sagt Christophe Piochon, Präsident von Bugatti Automobiles. „Der EB110, der von Romano Artioli in Italien gebaut wurde, war ein entscheidender Faktor für die Neugründung Bugattis im Jahr 1998. Nach zwei Jahren unermüdlicher Entwicklungsarbeit haben wir den Centodieci auf den Standard gebracht, den unsere Kunden von allen Bugatti Modellen erwarten. Unsere Designer und Ingenieure arbeiten mit der gleichen Leidenschaft und dem gleichen Streben nach Perfektion an den Sonderserien wie an den Serienmodellen von Bugatti“, so Christophe Piochon weiter.
Der nun erste an einen Kunden ausgelieferte Centodieci trägt die Farbe „EB110 Blue“. Der Lackton gilt als Synonym für Bugatti, den EB110 und für die Fabrik, in der er gebaut wurde. Das Werk in Campogalliano trug kurz nach seiner Fertigstellung den Namen „Fabbrica Blu“ (blaue Fabrik), weil ein Teil der Gebäude blau gestrichen war. Bei der Präsentation des Supersportwagens EB110 wählte Bugatti seinerzeit ebenfalls diesen leuchtenden Blauton. Die Kombination aus „EB110 Blue“ und „EB110 Sport Silver“ für die Räder des ersten fertiggestellten Centodieci war kein Zufall: Der Kunde besitzt einen historischen EB110 GT in genau dieser Farbkombination.
Beim Interieur ließ sich Bugatti ebenfalls von seinem prestigeträchtigen Vorgänger inspirieren, belebte es aber neu. Das aus dem EB110 bekannte gesteppte, schachbrettartige Muster findet sich im Centodieci auf den Sitzen, dem Dachhimmel, den Türverkleidungen, der Mittelkonsole und den Fußmatten wieder. Maßgeschneiderte Applikationen werten die Arbeit auf. Trotz der vielen Rundungen und Fugen gehen alle Elemente mit dem Muster im Innenraum nahtlos und akkurat ineinander über. Der Herstellungsprozess des Interieurs dauert etwa 16 Wochen, ein ganzer Tag davon wird ausschließlich der sorgfältigen Prüfung der Innenausstattung gewidmet.
Ausgestattet mit dem 8,0-Liter-W16-Motor mit 1.600 PS, beschleunigt der Centodieci in 2,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 380 km/h. Die Fahrwerksingenieure von Bugatti haben intensiv an der Perfektionierung des Fahrverhaltens des Hypersportwagens gearbeitet, um ein individuelles dynamisches und Bugatti typisches Fahrerlebnis zu schaffen.
Unmittelbar nach seiner Präsentation auf der kalifornischen Monterey Car Week bei „The Quail“ – 2019 - dem Jahr des 110-jährigen Jubiläums von Bugatti - waren alle zehn Automobile der streng limitierten Sonderserie verkauft.
Seitdem ist auch das Vorgängermodell, der Bugatti EB110 Supersportwagen begehrter denn je: Auf internationalen Auktionen erzielten einige Fahrzeuge in den vergangenen Monaten Höchstpreise – eine Bestätigung für die damals höchst innovative Technik des Supersportwagens. RM Sotheby’s versteigerte am 5. März 2022 in Amelia Island, Florida, einen seltenen EB110 GT Prototyp von 1994 für eine Rekordsumme von 2,1 Millionen US-Dollar. Einen Monat zuvor zahlte ein Enthusiast für einen EB110 GT von 1994 in Graumetallic bei RM Sotheby’s in Paris einen Rekordpreis von 1.805.000 Euro. Nur einen Tag später fiel bei Bonhams der Auktionshammer für einen blauen EB110 GT von 1996 bei 1.817.000 Euro inklusive Aufgeld.