Zwei Jahrzehnte voller Hingabe von sechs Bugatti-Mitarbeitern
Molsheim
Wie ein roter Faden durch die Legende von Bugatti – und genauso wichtig für die Geschichte der Marke wie jedes historische Fahrzeug – zieht sich das Château Saint Jean und das engagierte Team von Bugatti, das dort arbeitet. Das Château, 1928 von Ettore Bugatti erworben, empfing 2003 die ersten Mitarbeiter in der modernen Ära von Bugatti in der malerischen Stadt Molsheim - es war der Beginn eines neuen Kapitels für die Marke, aber auch eine neue und aufregende Reise für einige Auserwählte.
Als der beispiellose Veyron 16.4 – der erste Bugatti der modernen Ära – im Jahr 2005 der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde, war die Wiedergeburt von Bugatti in der historischen Heimat der Marke in Molsheim nicht zu übersehen. Damit die Marke dieses unvergleichliche Automobil in die Realität umsetzen und damit das völlig neue Segment der Hypersportwagen schaffen konnte, musste Bugatti ein vergessenes Juwel wiederbeleben – das Château Saint Jean.
Das einst so berühmte Château, das nicht mehr den Glanz früherer Tage hatte, wurde im Jahr 2003 mit neuem Leben erfüllt. Auch die beiden Remisen mussten einer kompletten baulichen Überholung unterzogen werden, und schließlich wurde auch die Orangerie renoviert. Entscheidend für die Wiedergeburt von Bugatti war jedoch der Bau eines völlig neuen Ateliers, das die Produktion des mit Spannung erwarteten Veyron ermöglichte und in dem auch heute noch jeder einzelne Hypersportwagen von Bugatti von Hand montiert wird.
Eine Handvoll Menschen wurde damit betraut, Bugatti auf seine Auferstehung vorzubereiten. Die ersten Mitglieder des Bugatti-Teams in Molsheim fingen bei Null an und hatten die Aufgabe, die Marke und ihre Heimat auf die Produktion eines Autos vorzubereiten, das die Geschichte der Sportwagenwelt für immer verändern sollte.
Für Patrick Burk, Jean-Luc Furst, Didier Arbogast, Francis Jund, Loic Hoenig und Ludovic Herbez war das Château Saint Jean ein vertrauter Anblick, ein in die Jahre gekommenes Symbol der Geschichte Bugattis, das von Ettore Bugatti zunächst als Ort für rauschende Partys für Kunden und VIPs gekauft wurde. Doch 2003 änderte sich für die sechs Männer alles. Sie waren in der Umgebung aufgewachsen und wurden nun zu einem wichtigen Teil des Vermächtnisses von Château Saint Jean, das es zu bewahren galt.
Mit einem Gefühl der Verantwortung gegenüber den Menschen in Molsheim und dem unvergleichlichen Erbe, das Bugatti auszeichnet, hat sich das Team mit Leib und Seele für die Wiederbelebung des Standorts und der Marke eingesetzt. Didier Arbogast und Loic Hoenig waren das Herzstück dieser Bemühungen. Sie nutzten ihren automobilen Hintergrund, um den perfekten Produktionsstandort zu entwickeln und das Atelier von einem leeren Raum in eine voll funktionsfähige Manufaktur zu verwandeln, in der die leistungsstärksten Serienfahrzeuge aller Zeiten gebaut und ausgeliefert werden können.
„Die niedrige Mauer zwischen dem Atelier und der Orangerie bröckelte, und ich wurde gebeten, sie zu entfernen. Ich habe dafür gekämpft, dass sie erhalten bleibt und sie selbst repariert. Diese Mauer ist ein Zeugnis unserer Geschichte. Damals symbolisierte sie den Übergang von der Vergangenheit – dem Château, den Remisen und der Orangerie – zur Zukunft – dem neu errichteten Atelier“, so Patrick Burk, der allererste Mitarbeiter in Molsheim und heute Leiter der Abteilung Sicherheit und Anlagen.
„Nur sehr wenige Menschen haben die Chance, die Arbeit zu erleben, die wir mit Bugatti geleistet haben – in einem Hypersportwagen, in einer luxuriösen Umgebung und inmitten einer solchen Historie“, fügt Ludovic Herbez, Spezialist für IT-Endbenutzer-Support, hinzu.
Die Leidenschaft für das Erbe von Bugatti ist in das Leben in Molsheim eingewoben – und das Team teilt diese Leidenschaft. „Als ich anfing, war ich so sehr von Bugatti begeistert“, erklärt Jean-Luc Furst, Leiter der Buchhaltung. „Alles, was mit Bugatti zu tun hat, hat mich enorm fasziniert. Es war magisch. Ich hatte die Möglichkeit, im Château zu arbeiten, das einfach nur wunderschön ist. Ich fühle mich geehrt, dass ich an der Geschichte von Bugatti mitgewirkt und sie mitgestaltet habe.“
Auch zwanzig Jahre später, in denen das Bugatti-Team in Molsheim mittlerweile auf mehr als 140 Mitarbeiter angewachsen ist, ist diese Leidenschaft ungebrochen. Alles, was sie tun, wird mit vollem Einsatz getan, um jedem Kunden von Bugatti ein unvergleichliches Erlebnis zu bieten. „Bugatti ist in meinem Herzen und in den Herzen vieler Menschen hier. Das Team ist immer bereit, die Extrameile zu gehen – es ist eine große Familie“, sagt Francis Jund, Leiter der Disposition. Diese Arbeitsatmosphäre ist etwas, das Bugatti wirklich einzigartig macht. „Wenn das Wort Bugatti in Gesprächen fällt, leuchten die Augen der Menschen unweigerlich“, fügte Jund hinzu.
„Ich habe jahrelang mit diesen Automobilen gearbeitet, aber wenn ich sehe, wie sie gefahren werden, bin ich immer noch überwältigt – es ist einfach großartig“, sagt Loic Hoenig, Experte für technische Unterstützung und Training im After Sales. „Die Begeisterung für Bugatti ist grenzenlos und erinnert mich jedes Mal daran, dass die Fahrzeuge, die wir herstellen, immer noch so bemerkenswert sind wie vor 20 Jahren. Das ist wirklich nicht alltäglich.“
„Wieso ich nach 20 Jahren immer noch hier bin? Wegen dieser außergewöhnlichen Marke und ihrer unvergleichlichen Erfolge. Wenn man mit Menschen über Bugatti spricht, ist die Liebe zu den Autos und der Marke einfach so offensichtlich. Es ist ein fantastisches Gefühl.“ Auch Didier Arbogast, Techniker für Werkzeuge und Wartung, ist von diesem Gefühl erfüllt: „Ich habe das Glück, von Anfang an hier in Molsheim bei Bugatti dabei zu sein. Man kann einfach nur stolz sein, wenn man eine Marke mit aufgebaut hat, so wie wir es getan haben.“
Jetzt, im Jahr 2023, beginnt für Bugatti in Molsheim eine völlig neue Ära, in der das nächste Kapitel der Automobilgeschichte geschrieben wird. Für Burk, Furst, Arbogast, Jund, Hoenig und Herbez hat sich ihre Rolle im Laufe der Zeit weiterentwickelt, und ihre Vorfreude auf die nächsten Schritte in der Geschichte von Bugatti ist geradezu greifbar.
„Es gibt nichts Besseres als das, was wir hier machen – es ist wirklich unvergleichlich“, erklärt Hoenig. „Es gibt viele großartige Autos und Marken in der Welt, aber die Fahrzeuge, die wir entwickeln, sind einfach unübertroffen. Die letzten 20 Jahre waren unglaublich ereignisreich, und wir haben Grenzen verschoben. Ich freue mich darauf zu sehen, wie sich das Unternehmen von hier aus weiterentwickelt.“
Christophe Piochon, Präsident von Bugatti Automobiles, spielte ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Wiedergeburt der Marke. Piochon war maßgeblich an der Entwicklung des Veyron-Prototyps beteiligt. Er stieß als Projektleiter für Qualität ebenfalls 2003 zum Team in Molsheim und half unter der Leitung des legendären Ingenieurs Ferdinand Piëch zu definieren, was einen Bugatti auszeichnen sollte, bevor er die weitere Entwicklung dieses außergewöhnlichen Hypersportwagens beaufsichtigte. Mit der Vision von Piëch im Ohr, den Worten von Ettore Bugatti im Kopf und der lenkenden Hand von Mate Rimac, dem CEO von Bugatti Rimac, auf der Schulter, trägt Christophe nun dazu bei, die legendäre Marke in eine neue Ära zu führen.
„In den letzten zwei Jahrzehnten hat Bugatti eine außergewöhnliche Reise der Innovation und Exzellenz vollbracht“, so Piochon. „Das unermüdliche Streben nach Perfektion wurde durch das unerschütterliche Engagement unseres ausgezeichneten Teams ermöglicht, insbesondere durch diejenigen, die seit 2003 für unsere Familie in Molsheim so wertvoll sind“, sagte er. „Ihre Leidenschaft, ihr Fachwissen und ihr Engagement waren die treibende Kraft hinter dem bemerkenswerten Wachstum von Bugatti. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen und allen bei Bugatti, wenn wir den Standort Molsheim, die Marke Bugatti und ihr Produktportfolio im Jahr 2024 weiter ausbauen.“