Ein visionäres Design - 30-Jähriges Jubiläum des Bugatti EB112

Giorgetto Giugiaro kann nicht anders, als den EB112 mit purer Bewunderung zu überhäufen: „Der Bugatti EB112 weist eine Reihe von nostalgischen Stylingmerkmalen auf, die auf die berühmten Modelle der legendären französischen Marke aus den späten dreißiger Jahren verweisen, aber in einem Auto mit innovativer Mechanik präsentiert werden. Der EB112 ist in vielerlei Hinsicht ein Traumwagen und ein Vorläufer dessen, was wir heute als Hochleistungs-Fastback-Modelle kennen. Er verbindet auf perfekte Weise Design mit technologischen und technischen Merkmalen, die seiner Zeit weit voraus waren.”

Giugiaros Entwurf wurde lange Zeit als bahnbrechende Errungenschaft gefeiert. Viele Kritiker lobten den EB112 als die schönste Limousine, die je geschaffen wurde, und als einen reinrassigen Bugatti, der Leistung und Luxus nahtlos miteinander verbindet.

Die fließende Ästhetik des EB112 erwies sich als visionäre Idee. Als echter Vorläufer der heutigen „form follows performance”-Philosophie von Bugatti kombinierte der EB112 eine kühne und elegante ästhetische Form mit einem großen technischen Effekt, der zur Entwicklung einer Hochleistungs-Limousine mit herausragenden aerodynamischen Fähigkeiten führte. In vielerlei Hinsicht gilt der EB112 heute als geistiger Vorgänger von Veyron und Chiron.

Die Front des EB112 versprüht eine elegante Ästhetik, die heute als Synonym für die berühmte Design-DNA von Bugatti gilt. Sein Kühlergrill zum Beispiel legte den Grundstein für den Kühlergrill, der zehn Jahre später den Veyron zierte. Die Längsrippe, die von der Motorhaube über das Dach bis zur Heckscheibe reicht, ist eine stilistische Anspielung auf den Bugatti Type 57 SC Atlantic und wurde später auf subtile Weise zunächst beim Veyron und dann beim Chiron wieder aufgegriffen.

Die schöne und zeitlose, aber auch revolutionäre Vollaluminium-Karosserie des EB112 verdeckte ein Kohlefaser-Monocoque, das vom ähnlich fortschrittlichen Supersportwagen EB110 abgeleitet war. Diese Karosserie- und Fahrwerkstechnologie war 1993 wegweisend im Sportwagensegment und eine völlig neue Entwicklung im Bereich der Limousinen.

Die Weltpremiere in Genf war der Höhepunkt des Automobilsalons. Der EB112, der in den Monaten davor in mühevoller Kleinarbeit entwickelt worden war, fuhr aus eigener Kraft auf den Stand. Auch der Antriebsstrang war bahnbrechend: Der 6,0-Liter-V12-Motor mit 60 Ventilen (fünf pro Zylinder) wurde mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe und einem ausgeklügelten Allradantrieb kombiniert.

Der V12-Saugmotor leistete 460 PS bei 6.300 U/min, sein maximales Drehmoment von 590 Nm stand bereits ab 3.000 U/min zur Verfügung, was ein Leistungspotenzial ermöglichte, das weit über dem aller zeitgenössischen Hochleistungslimousinen lag. Eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h war möglich, und der EB112 erreichte in nur 4,3 Sekunden 100 km/h aus dem Stand.

Der Allradantrieb des EB112 ist eine Weiterentwicklung der bewährten, fortschrittlichen Technologie des EB110. Beim EB112 ist das Drehmoment zu 38% auf die Vorderachse und zu 62% auf die Hinterachse verteilt, um unter allen Bedingungen eine hohe Traktion und Leistung zu gewährleisten. Diese Fähigkeit wird durch die günstige Gewichtsverteilung des EB112 noch verstärkt, da die Bugatti-Ingenieure den leistungsstarken V12 so weit hinten wie möglich zwischen den Achsen in einer vorderen Mittelanordnung positionieren. Eine technische Spezifikation, die nicht nur die dynamischen Fähigkeiten unterstützt, sondern auch die Crashsicherheit erhöht.

„Der Bugatti EB112 war ein echter Pionier, ein Avantgardist und sorgte nach seiner Enthüllung dafür, dass sich Limousinen insgesamt radikal veränderten. Mit diesem Fahrzeug wurde 1993 ein völlig neues Segment geschaffen. Davor gab es keine Hochleistungslimousine, die die Eigenschaften des EB112 in sich vereinte: visionäres Design, herausragende Leistung und Luxus im Überfluss. Der EB112 ist ein wichtiger Meilenstein im reichen automobilen Erbe von Bugatti”, so Luigi Galli, Bugattis Spezialist für Historie und Zertifizierung.

Bugattis unvergleichliche Limousine EB112 aus dem Jahr 1993 unterstreicht das ständige Bestreben der Marke, Grenzen zu verschieben, die Technologie voranzutreiben und völlig neue Maßstäbe im Automobilbau zu setzen, ohne dabei die Grundlagen zu vernachlässigen, die das Markenzeichen von Bugatti sind. Giorgetto Giugiaro, der als echter Visionär mit einem absoluten Talent für Design und Ästhetik gilt, hat auch zur Wiedergeburt der Marke im Jahr 1998 beigetragen, mit dem Konzeptfahrzeug des zweitürigen Coupés, dem Bugatti EB118, und seinem viertürigen Pendant, dem Bugatti EB218.

Während die Marke unter der Leitung von Mate Rimac eine neue Ära einläutet, werden Modelle wie der ikonische EB112 und Visionen wie die von Giugiaro sicherlich weiterhin inspirieren.