Bugatti startet Serienentwicklung des Experimental-Hypersportwagens Bolide
Molsheim
Extrem, leicht und unglaublich schnell. Mit dem Bolide zeigte Bugatti im Oktober 2020 ein einzigartiges Experimentalfahrzeug – jetzt beginnt die Serienentwicklung.
Roh und authentisch. Die ultimative Fahrmaschine, eine Quintessenz aus Kraft, Leichtigkeit und Beschleunigung. Als Bugatti das technologische Konzept Bolide im Herbst 2020 vorstellte, war es zunächst ein fahrbares Experimentalfahrzeug, ein Einzelstück. Doch nun hat Bugatti bei „The Quail – A Motorsports Gathering“ in Kalifornien angekündigt, dass eine Kleinserie des Bolide¹ entstehen wird.
„Mit dem Bolide haben wir vergangenes Jahr große Begeisterung ausgelöst. Nach der Präsentation baten uns viele Enthusiasten und Sammler, ein Serienfahrzeug des Experimentalfahrzeugs Bolide zu entwickeln. Die Reaktionen und die Rückmeldung von Kunden aus der ganzen Welt haben mich überwältigt“, erklärt Stephan Winkelmann, Präsident von Bugatti. „Daher haben wir uns entschlossen, eine Kleinserie des Bolide aufzulegen, um 40 Kunden die Chance zu geben, dieses unglaubliche Fahrzeug erleben zu können. Unser Team entwickelt nun ein Serienmodell, eine ultimative Fahrmaschine für den Track.“ Damit wird der Bolide die extremste Ausbaustufe des legendären 8,0-Liter-W16.
Beim Gedanken-Experiment im Herbst 2020 präsentiert der französische Luxusautomobilhersteller die Antwort auf die Frage: Was wäre, wenn Bugatti um den legendären 8,0-Liter-W16-Motor herum ein radikal leichtes Fahrzeug bauen würde? Heraus kam die experimentelle Studie des Bugatti Bolide, als rennstreckenorientierter Hypersportwagen mit einem aus der Serie abgeleiteten W16-Motor und einer auf maximalen Abtrieb getrimmten, minimalen Karosserie. Die Präsentation dieses Motors in seiner reinsten Form ist die Quintessenz des Bolide.
Bolide um den Antriebsstrang herum entwickelt
Mit dem streng limitierten Serien-Bolide kreieren die Entwickler und Designer das extremste Fahrzeugkonzept, das jemals um den brachialen Antriebsstrang des W16-Motors mit vier Turboladern konzipiert wurde. Ein Versprechen auf den ultimativen Bugatti-Performance-Kick. „Für mich geht ein Traum in Erfüllung, dass wir dieses radikale Gedanken-Experiment des Bolide nun als Serie in die Realität umsetzen können, denn es ist mit Abstand das herausforderndste Performance-Projekt meiner 17-jährigen Bugatti-Karriere“, erklärt Achim Anscheidt, Chefdesigner von Bugatti. Das Design des Bolide ist der puristischste Ansatz der stilistischen Bugatti Philosophie „form follows performance“ und ist darüber hinaus auf dem kompromisslose Leichtbauansatz ausgelegt. Eine ehrwürdige Verbeugung und eine Hommage an die glorreiche Rennsportvergangenheit der Marke in den 1920er-Jahren.
Viele Luftführungskanäle und der filigrane Vorderwagen erinnern eher an aerodynamisch ausgefeilte Formel-1-Boliden als an Hypersportwagen und bestimmen das optische Erscheinungsbild. Dazu kommen eine sehr niedrige Höhe, eine Ansaughutze auf dem Dach und eine ultrasportliche Sitzposition. Der dominierende Heckflügel in Kombination mit dem markanten Heckdiffusor sorgt für hohe Abtriebskräfte und dadurch optimale Traktion. Wie bei anderen Fahrzeugen setzt das Designteam auf einen Farbsplit. Der Anteil der sichtbaren Carbon-Teile vergrößert sich jedoch im Vergleich zu anderen Modellen.
Bugatti steht für kontinuierliches Streben nach technologischen Innovationen. Mit dem W16-Motor als technisches Sinnbild der Marke besitzt Bugatti einen der außergewöhnlichsten Antriebe der Automobilgeschichte. Beim Experimentalfahrzeug Bolide sorgt unter anderem Rennbenzin mit 110 Oktan für eine Leistung von 1.850 PS, beim Serienfahrzeug hat sich Bugatti für das weltweit verfügbare Super Plus Benzin mit 98 Oktan entschieden, damit Besitzer ihr Fahrzeug problemlos weltweit einsetzen können. Die verfügbare Leistung liegt dann bei 1.600 PS und 1.600 Newtonmeter Drehmoment ab 2.250 Umdrehungen. Den Antrieb stimmen die Ingenieure für den Rundstreckeneinsatz auf höhere Drehzahlen ab, entdrosseln unter anderem Ansaug- und Abgasanlage, um ein noch schnelleres, spontaneres und extremes Ansprechverhalten zu erzielen. Ebenso werden das Kühlsystem für Turbolader, Motor, Getriebe und Differential für eine optimale Leistungsentfaltung angepasst.
Sicherheitsstandards nach FIA-Regeln
Derzeit schärfen Designer und Ingenieure Aerodynamik und Fahrverhalten nach, entwickeln den Bolide nach internationalen FIA-Sicherheitsstandards. Um beim puren Fahrerlebnis größtmögliche Sicherheit und ausreichend Komfort zu gewährleisten, konzipiert Bugatti eine Vielzahl an Komponenten neu. Zur Sicherheitsausstattung zählen unter anderem HANS-System-Kompatibilität, eine automatische Feuerlöschanlage, Druckbetankung mit Kraftstoffblase, Zentralverschluss für Räder und eine Sechspunkt-Gurtanlage.
Optimierungen an Design, Aerodynamik, Qualität und Sicherheit führen zu einem Leergewicht des Serienfahrzeuges von nur 1.450 Kilogramm und somit einem Leistungsgewicht von 0,9 Kilogramm pro PS bei der Nutzung von Super Plus Benzin. „Sicherheit der Kunden hat für uns stets oberste Priorität. Deshalb haben wir uns entschlossen, für dieses extreme Fahrzeug exklusive Track Days anzubieten, um so stets ein sicheres Umfeld zu gewährleisten und den Kunden Schritt-für-Schritt an die atemberaubende Performance des Bolide heranzuführen“, sagt Stephan Winkelmann.
Dank der maximalen Gewichtseinsparung können die Kunden die volle Leistung und das volle Drehmoment des Motors erleben – und sie werden ihn lieben. „Wir sind stolz, dass wir beim Serienfahrzeug optisch und technisch so nah am technischen Demonstrator bleiben, gleichzeitig jedoch Design, Qualität und Fahrzeugsicherheit steigern werden“, erklärt Stephan Winkelmann.
In den nächsten drei Jahren wird der neue Hypersportwagen zur Serienreife entwickelt, die Auslieferung ist für 2024 geplant, zum Stückpreis von vier Million Euro netto und auf 40 Einheiten begrenzt.