Bugatti präsentiert beim Concorso d'Eleganza Villa d'Este 2021 den Centodieci und feiert den legendären Bugatti EB110
Molsheim
Beim Concorso d’Eleganza an der Villa d'Este war Bugatti mit gleich zwei besonderen Fahrzeugen vertreten. Neben dem neuen Centodieci konnten Besucher einen EB110 SuperSport „America“ sehen – einst das Auto von Romano Artioli, früherer Vorsitzender von Bugatti Automobili S.p.A.
Die Villa d’Este am Ufer des Comer Sees zeigt sich von zeitloser Schönheit. Im Laufe der Jahrhunderte diente sie verschiedenen Aristokraten, Fürsten, Prinzen, Sultanen und Zaren als Residenz. In dem Fünf-Sterne-Resort, eines der atemberaubendsten architektonischen Werke des 16. Jahrhunderts, treffen sich jedes Jahr beim Concorso d'Eleganza Villa d'Este Automobilliebhaber aus der ganzen Welt. Hier erleben sie einige der schönsten klassischen und historischen Automobile, Prototypen, Einzelstücke und Serienfahrzeuge. Dieses Jahr konnten Besucher den spektakulären Bugatti Centodieci¹ erleben, den die französische Luxusmarke in der Kategorie „Konzeptfahrzeuge und Prototypen“ präsentierte.
Bugatti stellte den Centodieci – Italienisch für 110 – 2019 auf der Monterey Car Week in Kalifornien bei „The Quail“ anlässlich des 110. Geburtstags des Unternehmens vor. Der vom legendären Bugatti EB110 von 1991 inspirierte Centodieci wird vom ikonischen 8,0-Liter-W16-Motor mit 1.600 PS angetrieben und in einer Stückzahl von nur zehn Einheiten im Atelier von Bugatti in Molsheim von Hand gefertigt. Die Auslieferung an Kunden ist für das nächste Jahr geplant. Alle zehn Centodieci waren bereits vor ihrer Präsentation an Kunden verkauft.
Der Concours d’Elegance für Automobile wurde erstmals 1929 an der Villa d’Este abgehalten, Bugatti nimmt an dieser exklusiven Veranstaltung seit Jahren teil. Zu den jüngsten Höhepunkten zählen das La Voiture Noire, das 2019 die Kategorie „Konzeptfahrzeuge und Prototypen“ gewann. Zudem konnten Modelle aus der glanzvollen Vergangenheit Bugattis, wie der 1937 Type 57S Sports Tourer mit vier Sitzen, der 1934 Type 59 Grand Prix und der 1938 Type 57SC Atlantic, in den vergangenen Jahren die Jury überzeugen und Auszeichnungen gewinnen.
Dieses Jahr steht bei Bugatti unter anderem der 30. Geburtstag des Bugatti EB110 im Fokus. Der revolutionäre Supersportwagen war 1991 der erste seiner Art und steht heute für die Periode, als Bugatti Automobili S.p.A. seinen Sitz in der „La Fabbrica Blu“ („Blaue Fabrik“) im italienischen Campogalliano unter der Leitung von Romano Artioli hatte. Mit dem EB110 von 1991, der 110 Jahre nach dem Geburtstag von Ettore Bugatti im Jahr 1881 entstand, wurden neue Maßstäbe bei Supersportwagen gesetzt: Zur revolutionären Technik zählen eine Karosserie aus Karbonfaser und ein 3,5-Liter-Motor mit 12 Zylindern und fünf Ventilen pro Zylinder sowie vier Turbolader. Zudem integrierten die Ingenieure das Getriebe in den Motorblock, um mehr Platz für die Insassen zu bieten. Der Vierradantrieb sorgt für beispiellosen Grip, Traktion und Sicherheit – immer noch zentrales Element der heutigen Fahrzeugfertigung.
Der historische Supersportwagen – ein blauer (ursprünglich mit einer Silberlackierung in „Grigio Chiaro metallizzato“) EB110 SuperSport – wurde an der Villa d’Este in der Kategorie „Die nächste Generation: Hypercars der 90er“ vorgestellt und befand sich ehemals im Besitz von Romano Artioli. Der italienische Unternehmer, der Bugatti Automobili S.p.A. 1987 wieder zum Leben erweckte, denkt gerne an die Entwicklung dieses Supersportwagens zurück: „Als wir 1991 den EB110 in Paris erstmals vorstellten, drängten die Ingenieure in Campogalliano darauf, dass wir umgehend zurückkommen sollten, weil sie unbedingt die Arbeit an der Supersport-Version des EB110 fortsetzen wollten. Alle waren darauf fokussiert, das Gewicht zu reduzieren und die Leistung zu steigern, während sie gleichzeitig auch mein Hauptanliegen im Blick behielten, nämlich die Beibehaltung der Sicherheitsmerkmale des Fahrzeugs.“
Das Ergebnis war eine erstaunliche Gewichtsreduktion von fast 150 Kilogramm und eine Leistungssteigerung von 560 PS auf 612 PS, wobei der Antrieb vollständig in Campogalliano entwickelt wurde. Unmittelbar nach der Präsentation des EB110 SuperSport beim Autosalon in Genf brachte das Team das Fahrzeug für die Zulassungstests zur Teststrecke Nardò in Süditalien. „Nach einer Aufwärmrunde haben wir mit einer Geschwindigkeit von 351 km/h und einer Beschleunigung von 0 auf 100 km in 3,2 Sekunden einen Weltrekord aufgestellt“, erinnert sich Artioli stolz. Später konnte das Fahrzeug mit 296 km/h auch einen Geschwindigkeitsrekord auf Schnee und Eis aufstellen, während ein Bugatti EB110 GT mit Erdgasantrieb eine Höchstgeschwindigkeit von 344,7 km/h erreichte.
„Ich habe diesen Supersportwagen für immer in mein Herz geschlossen. Kein anderes Fahrzeug kann dieses Gefühl von Power, Kontrolle und Sicherheit unter jeglichen Straßenbedingungen vermitteln wie der EB110 – und das mit unvergleichlichem Stil. Es erfüllt mich mit großem Stolz, dass dieses Meisterwerk beim Concours d’Elegance in Villa D’Este zu sehen sein wird“, sagt Romano Artioli. Der EB110 SuperSport zählt heute zum Besitz des Bugatti-Enthusiasten Stefano Martinoli, CEO der Progetto 33 AG.
„Der Auftritt des Centodieci beim Concorso d'Eleganza an der Villa d'Este gehörte zu den Highlights der diesjährigen Automobilsaison“, erklärt Stephan Winkelmann, Präsident von Bugatti. „Für Bugatti war es ein ganz besonders Gefühl, zu der Villa d’Este zurückzukehren und unseren Centodieci den Kunden und Liebhabern der Marke auf der ganzen Welt vorzustellen. Und natürlich wurde die Veranstaltung mit dem Bugatti EB110 Supersport „America“ von Romano Artioli bereichert. Dieser bahnbrechende Supersportwagen steht für die zweite Schaffensperiode in der Geschichte von Bugatti und inspirierte unsere Designer und Konstrukteure zur Entwicklung des Centodieci“, so Winkelmann weiter.
Der Bugatti Centodieci wurde statisch beim Concorso d'Eleganza Villa d'Este im Bereich „Konzeptfahrzeuge und Prototypen“ präsentiert. Einen weiteren Auftritt absolvierte der Hypersportwagen bei der dynamischen Präsentationsparade am Sonntag.