Bugatti La Voiture Noire – Von einer Vision zur Realität
Molsheim
Bugatti enthüllt den La Voiture Noire, das exklusivste Automobil der Welt, das nun an seinen Besitzer übergeben wird.
Atemberaubende Skulptur. Formvollendet und ganz in Schwarz. Das Fahrzeug La Voiture Noire¹. Exklusiv für einen Bugatti-Enthusiasten entsteht das Einzelstück innerhalb von zwei Jahren. Nach aufwändiger Entwicklungsarbeit und Tests wird ein Stück Automotive Haute Couture nun zeitnah ausgeliefert.
„Mit dem fertiggestellten La Voiture Noire zeigen wir erneut, dass wir die edelsten Hypersportwagen der Welt entwickeln“, sagt Stephan Winkelmann, Präsident von Bugatti. „Das Coupé mit seiner atemberaubenden Skulptur wirkt durch den Einsatz von Sichtcarbon in tiefem Schwarz besonders elegant. Ein wahrer Gran Turismo, der aus einer Vision zur Realität wurde. Ein einzigartiges Projekt, das die ganze Kreativität und Schaffenskraft von Bugatti darstellt.“ Der Pioniergeist, die Leidenschaft für Perfektion, der Wunsch, die eigenen Grenzen immer wieder zu verschieben, prägen Bugatti seit seiner Gründung vor über 110 Jahren.
In der Automobilwelt hat der Name „La Voiture Noire“ einen besonderen Klang: Ettore Bugattis Sohn Jean entwickelte und fuhr einen von nur vier hergestellten Type 57 SC Atlantic. Seinerzeit das vollkommenste und schnellste Auto der Welt. Sein Modell nannte er „La Voiture Noire“ – das schwarze Auto. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg verschwand das Fahrzeug spurlos. Heute gilt es als das automobile Bernsteinzimmer, als eines der großen Rätsel der Automobilwelt mit einem unbeschreiblichen Wert.
Die Idee zur Hommage hatte Chefdesigner Achim Anscheidt bereits vor mehr als 20 Jahren, doch es dauerte Jahre bis die Möglichkeit bestand, dieses ungewöhnliche Projekt umzusetzen. „Vor der Entwicklung des La Voiture Noire hatten wir großen Respekt. Es gibt neben dem Type 57 SC Atlantic kein anderes Fahrzeug in der langen Geschichte von Bugatti, das zu solch einer Legende wurde und als Synonym für die ganze Marke steht. Diese Verantwortung vor der Historie, aber auch vor dem Kunden, hat uns allen viel Respekt eingeflößt“, erklärt Achim Anscheidt.
Dieses faszinierende, skulpturale und souveräne Auftreten des verschwundenen schwarzen Autos ist für immer einzigartig. Jean Bugatti besaß viel Gespür für Formen, entwickelte Limousinen und Coupés in dramatischer Schönheit. Mit dem Atlantic schuf Jean Bugatti ein Meisterstück. Um eine Neuinterpretation zu schaffen, müssen sich die Designer zurückdenken, das Auto, die damalige Zeit, Technik, Material und die Schöpfer verstehen – und ihre Arbeit ins 21. Jahrhundert transformieren.
Minimalistisches Coupé von imposanter Schönheit
Mit dem La Voiture Noire entsteht ein ähnlich minimalistisches Coupé wie damals der Atlantic, dank einer Reduktion auf das Wesentliche, mit reduzierten Ausprägungen der Linien und dem Verzicht auf einen großen und dominanten Heckflügel. Die Designer interpretieren den Geist des historischen Fahrzeugs neu, entwickeln stilistisch und technisch eine eigene Form. Dazu zählen die Finnen der Centerline, der verlängerte Vorderbau, die klaren Linien und die Romantik am Heck. Mit viel Liebe zum Detail schaffen sie eine Karosserie mit einzigartiger Oberflächenqualität – Sichtcarbon mit Klarlack überzogen, genannt „Black Carbon Glossy“. Das erzeugt kaum Reflexionen, dafür Spannung und Drama. Die Stoßfänger integrieren sich sanft in die Karosserie, die Windschutzscheibe scheint fließend in die Seitenscheiben überzugehen, wie das Visier eines Helms. Ohne störende Linien wirkt die Oberfläche wie aus einem Guss, nichts durchtrennt den optischen Fluss. Dadurch ändert der Hypersportwagen seine Attitüde und wird zum Gran Turismo. Die Reduktion auf das Wesentliche, diese Essenz der Schönheit und der Eleganz aus den Oberflächen heraus zu kitzeln, erschafft eine einzigartige Dramatik.
Dazu kommen außergewöhnliche Details. In den Frontscheinwerfern stecken über 25 einzeln gefräste Leuchtelemente pro Seite – ein immenser Aufwand selbst für ein Einzelstück. Beim in 3-D-Druck entstandenen Frontgitter wurde jede Wabe feingeschliffen und überprüft, damit es in Summe perfekt aussieht. Am Heck dominiert eine elegante Rückleuchte, die erstmals eine Einfassung aus einem Stück ohne Zwischenfuge erhält. Sechs einzelne Auspuffendrohre zitieren das berühmte Vorbild. Mit einem neu entwickelten parametrischen Design an Front und Heck wirken Karosserieteile geschlossen, obwohl sie luftdurchlässig sind. So erhält der La Voiture Noire seine unvergleichliche Coupé-Form.
Den Innenraum kleidet Bugatti vollständig mit Vollleder in der Farbe Havanna-Braun aus und orientiert sich damit am historischen Modell. Kontrastiert wird der Naturstoff von speziell polierten und gedrehten Aluminium-Einlegern, dem sogenannten Engine Turning, an verschiedenen Bereichen der Mittelkonsole, der Mittelspange und den Türen. Die Fahrstufen lassen sich über einen edlen Schalter in Rosenholz verstellen. „Der La Voiture Noire stellt das ultimative Traumauto für eine lange Strecke dar, wie eine Fahrt von Molsheim nach Mailand. Die Kombination aus vollkommener Schönheit und kraftvollem Antrieb gipfelt sich in diesem Einzelstück, als Liebe zum Automobil“, erklärt Achim Anscheidt.
Trotz seiner Einzigartigkeit entwickelt Bugatti das Coupé innerhalb von nur zwei Jahren so aufwändig wie seine übrigen Hypersportwagen. Jedes neue Bauteil muss den strengen Bugatti-Prüf- und Qualitätsprozessen standhalten, wird vermessen und wieder und wieder geprüft, bevor es im Fahrzeug seinen Platz findet. Nach umfangreichen Simulationen folgen Fahrten im Windkanal und auf Prüfständen, anschließend auf Prüf- und Teststrecken über den gesamten Geschwindigkeitsbereich. Wegen der Änderung an Karosserie, Kühlung, Thermik, Räder und Radstand ergibt sich eine neue Balance, die perfekt abgestimmt werden muss. „Obwohl das Fahrzeug La Voiture Noire ein Einzelstück ist, haben wir ihn über zwei Jahre in allen Bereichen wie Fahrverhalten und Fahrsicherheit entwickelt und getestet, so dass er zugelassen werden kann“, sagt Pierre Rommelfanger, Leiter der Karosseriebau-Projekte bei Bugatti.
Wegen des längeren Radstandes und der neu entwickelten Karosserie ergibt sich eine neue Aerodynamik und ein neues Fahrverhalten, das dem eines Grande Tourisme würdig ist: leistungsstark, schnell und ausgesprochen komfortabel. „Mit dem La Voiture Noire zollen wir Respekt vor unserer langen Tradition, Frankreich und der kreativen Arbeit Jean Bugattis“, sagt Stephan Winkelmann. „Gleichzeitig transportieren wir außergewöhnliche Technik, Ästhetik und extremen Luxus in ein neues Zeitalter. Der La Voiture Noire besetzt die Speerspitze des Automobilbaus, er ist eine skulpturale Schönheit mit einer einzigartigen Technologie.“ Für elf Millionen Euro (vor Steuer) wurde das Unikat bereits an einen Bugatti-Enthusiasten verkauft.