Pressemeldung17.4.2020

Historie – Wie die größte Bugatti-Sammlung zurück nach Frankreich gelang

Historie – Wie die größte Bugatti-Sammlung zurück nach Frankreich gelang

Molsheim

Vor rund 60 Jahren kauft Fritz Schlumpf nach zähen Verhandlung 30 Bugatti-Fahrzeuge

Am 30. März 1964 wurden 30 Bugattis in einen Zug der Southern Railway verladen, darunter einer der nur sechs Bugatti Type 41 Royale.
Nach harten Verhandlungen, gegenseitigen Drohungen und Erpressungen haben sich Schlumpf und Shakespeare endlich geeinigt.
Ein Type 55 aus dem Jahr 1932 bei der Verladung in den Zug.
Ein Blick in Shakespeares Scheune.
Ein Type 57S bei der Verladung in den Zug, gefolgt vom Bugatti Royale.
Ettore Bugattis persönlicher elektrischer Wagen, der Type 56 aus dem Jahre 1931.
Bugatti Type 41 Royale Park Ward, ausgestellt im Nationalmuseum „Cité de l'Automobile“ in Mulhouse.
Schlumpf Reserve Collection: Original unrestaurierte Bugattis aus der „Shakespeare Collection“, ausgestellt im Mullin Automotive Museum in Oxnard (Kalifornien).
8 von 9 Bildern werden angezeigt

Seine Liebe zu Bugatti ist so groß, dass Fritz Schlumpf möglichst viele dieser 30 Fahrzeuge besitzen muss. Er will damit die umfangreichste Sammlung an Bugatti-Fahrzeugen aufbauen – eine Obsession, wie die gut zwei Jahre lang dauernden Verhandlungen mit einem amerikanischen Bugatti-Besitzer zeigen.

Bugatti und Schlumpf, das sind zwei Namen, die seit langem zueinander gehören. Fritz Schlumpf kauft 1928, mit gerade 22 Jahren, seinen ersten Bugatti, fährt damit am Wochenende und bei Autorennen mit. Der Auto-Enthusiast hält den Kontakt zum Elsässer Unternehmen Bugatti in den nächsten Jahren, auch wenn seine Sammelleidenschaft erst ab 1961 richtig ausbricht. Schlumpf arbeitet als Makler für Wolle, 1929 steigt sein zwei Jahre älterer Bruder Hans mit ins Textil-Unternehmen ein. 1935 gründen sie Société Anonyme pour l'Industrie Lainière (SAIL), eine Aktiengesellschaft, die mit Wolle handelt. Die Brüder kaufen nach Kriegsende mehrere Fabriken und Spinnereien im Elsass auf, bis sie die Textilindustrie im Osten Frankreichs fast völlig dominieren. 1957 erwerben sie im elsässischen Mulhouse eine stillgelegte Wollmanufaktur, um dort ihr eigenes Automobilmuseum zu errichten: zu Ehren ihrer geliebten Mutter und Ettore Bugattis, aber vor allem für Fritz Schlumpf selbst. Denn das Sammeln von Bugatti-Fahrzeugen ist bei Fritz Schlumpf längst zur Obsession geworden. Ab 1961 erwirbt er viele klassische Fahrzeuge und steigt damit zum bedeutendsten Bugatti-Sammler auf.

Schlumpf kontaktiert weltweit Bugatti-Besitzer

Um das zu erreichen schreibt Schlumpf Anfang der 1960er-Jahre Bugatti-Besitzer weltweit an. Die Adressen erhält er aus einem Register von Hugh Conway des britischen Bugatti Owners Club, der ihm 1962 einen Kontakt zum amerikanischen Sammler John W. Shakespeare aus Hoffman, Illinois, Amerika, herstellt. Shakespeare widmet sich schon seit den 1950er-Jahren Bugatti-Fahrzeugen, sein erstes Auto ist ein Bugatti Type 55 von 1932, dazu kommen ein Type 41 Royale Park Ward, das dritte und letzte Kundenfahrzeug, zwölf Type 57, drei Type 55 sowie Ettore Bugattis persönliches Elektro-Auto Type 56 von 1931. Insgesamt besitzt Shakespeare mit etwa 30 Bugatti-Fahrzeugen die größte Bugatti-Sammlung weltweit.

Schlumpf muss diese Autos einfach haben, er bietet Shakespeare pauschal 70.000 US-Dollar an. Der fordert mindestens 105.000 Dollar, worauf Schlumpf 1963 die Sammlung von dem Bugatti-Kenner Bob Shaw aus Illinois prüfen lässt. Der kommt zu einer wenig schmeichelhaften Einschätzung. „Die meisten Autos befinden sich in einem Teil des Gebäudes mit einem schmutzigen Boden, zerbrochenen Fenstern, undichtem Dach und nistenden Vögeln. Jedes Auto ist in irgendeinem Zustand der Demontage und seit mindestens 18 Monaten ist keines von ihnen gelaufen.“ Shaw rät vom Kauf ab, doch Schlumpf hat sich in die Verhandlung verbissen, bietet nun 80.000 Dollar für alle Fahrzeuge. Nach zähen Verhandlungen, gegenseitigen Drohungen und Erpressungen, einigen sich Schlumpf und Shakespeare ein Jahr später auf die Kaufsumme von 85.000 Dollar (aktuell etwa 720.000 Dollar) inklusive dem Transport nach Frankreich. Aus heutiger Sicht ein mehr als gutes Geschäft, ein wahres Schnäppchen.

30 Bugatti-Fahrzeuge auf einem Zug

Am 30. März 1964 verlassen die 30 Bugatti-Fahrzeuge auf einem Zug der Southern Railway Illinois Richtung New Orleans, um dort auf ein niederländisches Frachtschiff verladen zu werden. Ein Foto zeigt den offenen Zug mit den vielen seltenen Fahrzeugen. Wenige Wochen später erreicht der Frachter den französischen Hafen Le Havre, wo Fritz Schlumpf seinen Schatz entgegennimmt. Damit ist er seinem Ziel, der größte Bugatti-Sammler zu werden, ein Riesenstück näher gekommen. Erst 1965 machen die Schlumpf-Brüder ihre Sammlung durch einen kleinen Pressebericht öffentlich – und die Idee eines Museums entsteht. Doch offiziell eröffnet wird es von Fritz Schlumpf nie.

Auch hält die Freude über die schönen Autos nur wenige Jahre an, die Brüder Schlumpf haben wenig Gelegenheit, ihre einzigartige Autosammlung zu genießen: Großflächige Streiks nach ihren fragwürdigen Geschäftspraktiken und der Niedergang der französischen Textilindustrie in den 1970er-Jahren veranlassen sie zur Flucht in die Schweiz. Die Geschichte der verblüfften Arbeiter, die 1977 den heimlich angehäuften Schatz finden, geht in die Automobilgeschichte ein.

Geblieben sind die exklusiven Fahrzeuge in einer außergewöhnlichen und einzigartigen Ausstellung: Mitten im Elsass, in Mülhausen, befindet sich heute die größte Automobilausstellung der Welt: die „Cité de LAutomobile Nationalmuseum Collection Schlumpf“, die Sammlung Schlumpf. Auf über 25.000 Quadratmetern stehen 400 der wertvollsten, prachtvollsten und seltensten Autos der Welt – darunter rund 100 Bugatti-Modelle, wie zwei der nur sechs gebauten Bugatti Type 41 Royale. Eines davon ist das ehemalige Shakespeare-Fahrzeug mit der Karosserie Park Ward. Andere Modelle der 30 Fahrzeuge parken im unrestaurierten Originalzustand im Mullin Automotive Automobile Museum in Oxnard (Kalifornien). Dort, und im Elsass, können sie Besucher nach ihrer fast 60 Jahre dauernden Odyssee bewundern.

Kraftstoffverbrauch und Emissionen

  • Bolide: Unterliegt nicht der Richtlinie 1999/94/EG, da es sich um ein Rennfahrzeug handelt, dass einen Betrieb auf öffentlichen Straßen nicht vorsieht.

    • Centodieci: WLTP Kraftstoffverbrauch, l/100km: Niedrigphase 40,31 / Mittelphase 22,15 / Hochphase 17,89 / Höchstphase 17,12 / kombiniert 21,47; gewichtet, CO2-Emissionen kombiniert, g / km: NA; Effizienzklasse: G

    • Chiron: WLTP Kraftstoffverbrauch, l/100 km: Niedrigphase 44,56 / Mittelphase 24,80 / Hochphase 21,29 / Höchstphase 21,57 / kombiniert 25,19; CO2-Emission kombiniert, g/km: 571,64; Effizienzklasse: G

    • Chiron Profilée: WLTP Kraftstoffverbrauch, l/100 km: Niedrigphase 44,56 / Mittelphase 24,80 / Hochphase 21,29 / Höchstphase 21,57 / kombiniert 25,19; CO2-Emission kombiniert, g/km: 571,64; Effizienzklasse: G

      • Chiron Pur Sport: WLTP Kraftstoffverbrauch, l/100 km: Niedrigphase 44,56 / Mittelphase 24,80 / Hochphase 21,29 / Höchstphase 21,57 / kombiniert 25,19; CO2-Emission kombiniert, g/km: 571,64; Effizienzklasse: G

      • Chiron Sport: WLTP Kraftstoffverbrauch, l/100 km: Niedrigphase 44,56 / Mittelphase 24,80 / Hochphase 21,29 / Höchstphase 21,57 / kombiniert 25,19; CO2-Emission kombiniert, g/km: 571,64; Effizienzklasse: G

      • Chiron Super Sport: WLTP Kraftstoffverbrauch, l/100 km: Niedrigphase 40,31 / Mittelphase 22,15 / Hochphase 17,89 / Höchstphase 17,12 / kombiniert 21,47; CO2-Emission kombiniert, g/km: 486,72; Effizienzklasse: G

      • Chiron Super Sport 300+: WLTP Kraftstoffverbrauch, l/100 km: Niedrigphase 40,31 / Mittelphase 22,15 / Hochphase 17,89 / Höchstphase 17,12 / kombiniert 21,47; CO2-Emission kombiniert, g/km: 486,72; Effizienzklasse: G

      • Divo: WLTP Kraftstoffverbrauch, l/100 km: Niedrigphase 43,33 / Mittelphase 22,15 / Hochphase 17,99 / Höchstphase 18,28 / kombiniert 22,32; CO2-Emission kombiniert, g/km: 505,61; Effizienzklasse: G

      • La Voiture Noire: WLTP Kraftstoffverbrauch, l/100 km: Niedrigphase 43,33 / Mittelphase 22,15 / Hochphase 17,99 / Höchstphase 18,28 / kombiniert 22,32; CO2-Emission kombiniert, g/km: 505,61; Effizienzklasse: G

        • Tourbillon: Dieses Modell fällt derzeit nicht unter die Richtlinie 1999/94/EG, da die Zulassung noch nicht erteilt wurde.

        • W16 Mistral: Unterliegt nicht der Richtlinie 1999/94/EG, da Gesamtbetriebserlaubnis derzeit noch nicht vorliegt.

          Bugatti

          Die angegebenen Verbrauchs- und Emissionswerte wurden nach den gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren ermittelt.

          Hinweis nach Richtlinie 1999/94/EG in der jeweils gegenwärtig geltenden Fassung: Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem 'Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen' entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH, Hellmuth-Hirth-Straße 1, D-73760 Ostfildern oder unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.

          © 2024 Bugatti Automobiles S.A.S.