Drei einzigartige Bugatti Roadster auf dem Genfer Auto-Salon 2013
Molsheim
Jeder Bugatti 16.4 Veyron ist ein Kunstwerk auf Rädern – und wegen der grenzenlosen Individualisierungsmöglichkeiten gleichzeitig auch ein Unikat. Unikate sind auch die drei von Bugatti im Rahmen des diesjährigen Genfer Auto-Salons (05. – 17. März 2013) gezeigten Roadster. Zwei Modelle des Grand Sport Vitesse – mit 882 kW/1.200 PS stärkster Roadster aller Zeiten – und ein 736 kW/1.001 PS starker Veyron 16.4 Grand Sport glänzen mit Karosserien aus exklusivem Sichtkarbon und darauf abgestimmten Zweiton-Lackierungen. Die zweifarbigen Interieurs in den Vitesse Modellen zeugen von außergewöhnlicher Hingabe zum Detail und der hohen Handwerkskunst der Bugatti Automobiles S.A.S.
Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport – Reminiszenz an den Bugatti Royale
Exterieur Grand Sport.
Ob mit puristischer Komplett-Kohlefaser-Haut, exklusiv schimmernder Sichtkarbon-Hülle in Bronze oder Kontrastlackierungen – die Möglichkeiten, einen Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport individuell zu personalisieren, sind grenzenlos. So der im Genfer Palexpo gezeigte Grand Sport mit 1.001 PS-Motor. Das komplette Heck, die Motor-Lufthutzen, die Dachzierleisten, die Türschweller, der untere Bereich der Frontschürze und die vordere Haube glänzen bei diesem klassischen Grand Sport im Sichtkarbon-Ton „Green Carbon“. Das fertigungstechnische Bravourstück à la Bugatti lässt die Kohlefasern klar durchschimmern und rückt den Farbton je nach Sonnenstand entweder dezent oder kraftvoll ins rechte Licht.
Dazu korrespondieren beim Genfer Exponat Türen, vordere Kotflügel und Außenspiegelgehäuse in handpoliertem Aluminium. Auch alle Kühlluftgitter sind in „mirror shine“ gehalten; die 20-Zoll- Felgen tragen ein grün/silbernes Diamond-Cut-Finish. Zu den Details zählen die grün lackierte Tankklappe inklusive EB-Logo und Schrauben in poliertem Alu sowie das vor den seitlichen Kühlluftschächten in die Karosserie aus einem Bauteil gefräste erhabene Relief des tanzenden Elefanten. Eine Reminiszenz an die von Rembrandt Bugatti im Art Déco-Stil entworfene Kühlerfigur, die im vergangenen Jahrhundert den sechs zwischen 1926 und 1933 gebauten Bugatti Royale vorbehalten war.
Interieur Grand Sport.
Das grün/silberfarbene Thema des Grand Sport-Modells setzten die Molsheimer Designer auch im Interieur konsequent fort. Grünes Leder, soweit das Auge reicht – an den einfarbigen Sitzen, am Lenkradkranz und am Schalthebel dezent abgesetzt durch silberfarbene Kontrastnähte. Analog zum identischen Muster in den beiden Grand Sport Vitesse-Modellen zieren Sitzfläche und -lehne sowie die Armauflage zwischen den Sitzen beige Steppnähte – im Fachjargo „Quilting“ genannt. Weitere exquisite Details umfassen einen in grün lackierten Innenspiegel, Pedale und Einstiegsleiten aus eloxiertem Aluminium sowie grüne Fußmatten. Der Preis dieses Grand Sport liegt bei 1,92 Millionen Euro.
Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse – Farbe und Funktion
Exterieur Grand Sport Vitesse. Die beiden von Bugatti in Genf ausgestellten Vitesse mit auf 1.200 PS gesteigertem W16-Triebwerk demonstrieren die nahezu unendliche Bandbreite an Exterieur- Themen. Ihre souverän-dynamische Optik verdeutlicht zugleich die Positionierung dieses außergewöhnlichen Sportwagens. Die vergrößerten Lufteinlässe zu beiden Seiten des Bugatti Kühlergrills werden horizontal durch einen Steg geteilt. Der unterste Luftschlitz zieht seitlich bis in die Radhäuser hinein – was dem Ausnahmesportler zu noch mehr Präsenz verhilft. Das Heck wird von einem Doppeldiffusor und dem zentral angeordneten Vierfach-Endrohr geprägt. Das Aerodynamik-Paket samt automatisch ausfahrendem Heckspoiler übernahm Bugatti 1:1 vom 16.4 Super Sport, der im Sommer 2010 mit 431 km/h einen neuen Weltrekord für Straßensportwagen aufstellte.
Exterieur Grand Sport Vitesse I (Karosserie-Grundton Schwarz).
Der erste der beiden Genfer Vitesse betont mit einem komplett aus schwarzem Sichtkarbon gebackenen Kohlefaser-Kleid sein enormes Potenzial. Einzig blau lackierte Bremssättel sowie Außenspiegelgehäuse, Dachzierleisten und der traditionelle Bugatti-Hufeisengrill aus poliertem Aluminium sorgen neben den Felgen in Diamond Cut für einen Kontrast bei diesem puristischen Konzept.
Interieur Grand Sport Vitesse I (Karosserie-Grundton Schwarz).
Im auffälligen Gegensatz zum monochromen Kohlefaser-Exterieur präsentiert sich das Interieur des schwarzen Vitesse mit einer ausgefallenen Kombination aus schwarzem („Beluga Black“) und braunem Leder („Gaucho“). Alle anderen Flächen inklusive der Dekors aus Sichtkarbon sind schwarz. Zusätzlichen Reiz erhält das Cockpit durch blaue Kontrast- und Steppnähte an den Sitzen, am Dreispeichen-Volant und am Mitteltunnel; auch die „Vitesse“-Schriftzüge in den Kopfstützen und im Bereich der Kniepolster sind in „Bugatti Light Blue“ gehalten. Einen Bezug zur Außenhaut stellen die großzügig verlegten Sichtkarbon-Teile her – sie finden sich in den Türinserts, in der Verlängerung der Mittelkonsole, an der Einfassung für die iPad-Ablage, an den Gurtaustrittsblenden der Sitze und an einer Abdeckung mit EB-Logo in der aus Leder gearbeiteten Rückwandverkleidung. Das Lenkrad trägt einen „12- Uhr-Ring aus Sichtkarbon – eine Hommage an Renn- und Rallyefahrzeuge, bei denen der Fahrer immer über den gerade vorgenommenen Lenkeinschlag informiert sein will. Der Preis dieses Vitesse liegt bei 2,02 Millionen Euro.
Exterieur Grand Sport Vitesse II (Karosserie-Grundton Bronze).
Der zweite Grand Sport Vitesse stellt die von Bugatti perfektionierte Sichtkarbon-Bauweise besonders wirkungsvoll zur Schau. Die in „Bronze“ gefärbten Karbonteile im gesamten Heckbereich, an den Lufthutzen, am Dachrahmen und an den A-Säulen schimmern je nach Lichteinfall fast golden. Als Kontrast sind die Seitenteile bis hin zu den hinteren Lufteinlässen, die Außenspiegel sowie der Bug im farblich abgestimmten Braunton „Fire Finch“ gehalten. „Ying & Yang“ nennt Bugatti diese erstmals angewandte Farbkomposition, zu der lediglich die hochglanzpolierten Hufeisengrillgitter und die Felgen (in einer Mischung aus Fire Finch und Alu) kontrastieren. Auch die schwarzen Lüftungsgitter und Bremssättel wirken bewusst neutral.
Interieur Grand Sport Vitesse II (Karosserie-Grundton Bronze).
Beim Interieur des bronzefarbigen Grand Sport Vitesse kommt eine im Vergleich noch extrovertiertere Farb- Kombination aus einem kräftigen Orange („Burnt Orange“) und einem dunklen Braun („Coffee“) zum Einsatz. Zusätzlich sind alle im Vitesse-Schwestermodell dunkel gehaltenen Elemente alu- poliert. Allen voran die Lenkradspeichen samt Pralltopfeinfassung und 12-Uhr-Ring, aber auch die Türgriffe, der Gangwählhebel sowie alle Zierrahmen der Bedienelemente und Anzeigen der Mittelkonsole. Die Kontrastnähte variieren farblich: Durchziehen orange Nähte den mit „Coffee“- Leder ausgelegten Mitteltunnel und die Sitzflanken, lockern braune Steppnähte die orangen Sitzinnenflächen auf. Die auch hier in den Türinserts und am Mitteltunnel verarbeiteten Kohlefaser-Einlagen tragen eine bronzene Tönung; die „Vitesse“-Schriftzüge erstrahlen in Orange auf kaffeebraunem Untergrund. Diese Vitesse Version kostet 1,95 Millionen Euro.
Die Kniepolster am Mitteltunnel, ein zusätzlicher 12V-Anschluss im Handschuhfach, eine beleuchtete Start- und Parksperrtaste sowie ein Kombiinstrument mit Hochschaltinformation und bis 1.200 PS reichender Leistungsanzeige zählen neben der Park Distance Control und der in den Innenrückspiegel integrierten Rückfahrkamera zur Serienausstattung aller Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse.
Vierstellige PS-Zahlen
Der Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport Vitesse schöpft aus knapp 8 Litern Hubraum seines W16- Motors ein maximales Drehmoment von 1.500 Nm (zwischen 3.000 und 5.000 U/min). Die Maximal-Leistung von 882 kW oder 1.200 PS liegt bei 6.400 U/min an. Diese Daten ermöglichen den Fabelwert von 2,6 Sekunden für den 0-100-km/h-Sprint und ein nochmals besseres Durchzugsverhalten. Das Leistungs-Plus von 199 PS gegenüber dem 736 kW/1.001 PS starken Grand Sport verdankt der Vitesse vor allem dem Einsatz von vier größeren Turboladern samt Ladeluftkühlern. Darüber hinaus wurden sämtliche Komponenten des Antriebsstrangs umfangreich verstärkt. Speziell die Verzahnung des 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebes (DSG) erfuhr eine Überarbeitung, um die immensen Kräfte dauerhaft sicher übertragen zu können. Mit 410 km/h Höchstgeschwindigkeit ist der – wie alle Veyron – allradgetriebene Grand Sport Vitesse der schnellste jemals in Serie gebaute Roadster. Die Maximalgeschwindigkeit wird unter speziellen Sicherheitsvorkehrungen auf abgesperrten Strecken erreicht; ansonsten regelt der Grand Sport Vitesse bei 375 km/h elektronisch ab. Dank der größeren Turbinen und eines reduzierten Abgasgegendrucks sank der Kraftstoffverbrauch trotz der Leistungssteigerung um rund vier Prozent.
Bis zu 1,4 g in Kurven.
Der Grand Sport Vitesse baut in Kurven Querbeschleunigungskräfte von bis zu 1,4 g auf. Dennoch avanciert er nicht zum kompromisslosen Rennwagen, sondern bleibt weiterhin für jeden sportlich ambitionierten Fahrer gut beherrschbar. Par excellence ein Ausnahmeportwagen für die Straße. Um die enorme Leistung sicher und souverän auf die Straße zu bringen, haben die Ingenieure beim Vitesse die Haupt-Federraten leicht angehoben und die Stabilisatoren des Super Sport übernommen. In Allianz mit den aus dem Rennsport adaptierten, extrem schnell ansprechenden Dämpfern ist der Grand Sport Vitesse nochmals besser kontrollierbar und perfekter ausbalanciert. Eine Wankneigung oder ein Nicken beim starken Beschleunigen und Bremsen ist nicht mehr spürbar; optimierte Radlastschwankungen eliminieren störendes Untersteuern nahezu ganz. Das präzise Zusammenspiel der auf 20-Zoll-Leichtmetallrädern aufgezogenen Reifen mit dem intelligenten Allradsystem und einem neu abgestimmten, später eingreifenden elektronischen Stabilisierungsprogramms beschert dem Vitesse einen noch breiteren Grenzbereich. An die Performance angepasst hat Bugatti auch die Kühlung der dank Karbon-Keramik-Scheiben in punkto Standfestigkeit und Verzögerungskraft weltweit einzigartigen Bremsanlage.
Außenhaut und Struktur aus Karbon.
Ein neuer Faseraufbau des generell serienmäßigen Vollkarbon-Monocoques garantiert beim Grand Sport Vitesse eine nochmals höhere Verwindungssteifigkeit bei zugleich maximaler Sicherheit und reduziertem Gewicht. Auch die Außenhaut besteht vollständig aus Kohlefaser – auf Wunsch wie skizziert mit Paneelen aus klar lackiertem Sichtkarbon.
Ein speziell entwickelter Dachkantenspoiler reduziert die Windgeräusche und Verwirbelungen im Innenraum signifikant. Das ebenfalls für den Roadster konzipierte Windschott lässt sich bei Nichtgebrauch kompakt im Kofferraum verstauen. Dank dieser Details lässt sich der mit einem abnehmbaren Hardtop ausgestattete Bugatti Grand Sport selbst bei Geschwindigkeiten um 200 km/h absolut entspannt offen fahren. Die markanten Lufthutzen links und rechts der Motorabdeckung erfüllen im Übrigen gleich zwei Funktionen: Einerseits nehmen sie die Ansaugluft für den Motor auf, andererseits sind sie ein elegant integrierter Bestandteil des Überschlagschutzes.